Die Dosiertechnik findet immer weiter Einzug in die Elektronikfertigung.
Dispensen von Lotpaste (Jetten), Schutzlackierungen, Vergießen von Baugruppen, Auftragen von Klebern, Flußmitteln, Dichtungen und Schmierstoffen, Farbmarkierungen oder (Teil-)Lackierungen - es finden sich zahlreiche Anwendungen bei denen präzise dosiert wird.
Eines der universellsten und am meisten verbreiteten Dosierprinzipien ist das Druck-Zeit-System. Dabei wird das zu dosierende Material in Kartuschen zugeführt. Die Dosierung erfolgt über einen Druckimpuls auf die Materialoberfläche innerhalb der Kartusche. Die Luft drückt auf das Material und drückt es durch die Dosiernadel auf die Dosierstelle. Dazu wird mit einem elektropneumatischen Ventil die von außen angelegte Druckluft für einen kurzen Zeitraum "durchgeschaltet".
Ein Dosierverfahren welches auf Grund seiner Vorteile immer mehr an Bedeutung gewinnt, ist das Jetten. Das zu dosierende Material wird mit gleichmäßigem Druck in die Dosierkammer gedrückt. Dort beschleunigt ein beweglicher Kolben das Medium und schleudert es durch die Düse auf das Substrat, ähnlich wie bei einem Tintenstrahldrucker. Dabei kann der Arbeitsabstand je nach dem zu dosierenden Material einige Millimeter betragen.
Da ohne Dosiernadeln gearbeitet wird, ist der Prozess robust gegenüber Höhentoleranzen. Die dosierte Menge wird einzig und allein über die Dosierkammer, den mechanisch einzustellenden Kolbenhub und die Anzahl der zu dosierenden Dots definiert und ist somit präzise und reproduzierbar.
Für Medien mit Füllstoffen bzw. hoher Viskosität eignen sich mechanische Dosierer. Je nach Applikation und Materialeigenschaft eignen sich Schraubendosierer, Kolbendosierer, Schneckendosierer.
Es gibt eine Vielzahl von 2K-Dosiermedien. Bei hochpräzisen Applikationen werden die beiden Komponenten extern vorgemischt (Pre-Mix) und dann innerhalb der Topfzeit verarbeitet. No-Mix-Klebstoffe und -Medien und Systeme mit Aktivator können mit Jet-Dispensern dosiert werden. Anwendungen mit höherem Materialauftrag werden mit zwei mechanischen Dosierern dosiert und in einem statischen Mischer unmittelbar beim Dosieren gemischt.
Dosier-Roboter, Tischroboter oder auch TableTops, haben mehrere Einsatzgebiete: von der Prozessvalidierung Labor- über Kleinserienfertigung bis zu Serienfertigung mit Einzelstation im Lean-Konzept (Chaku-Chaku).
Für die Fertigung von Großserien bietet Musashi auch Inline-Dosieranlagen an. Aufgrund der vereinheitlichten Schnittstellen können die Dosieranlagen mit allen Dispensern und Dosiersystemen ausgerüstet werden.